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Diakonat der Frau

Ein Teil der Delegierten erklärte, dem Diakonat der Frau stehe theologisch nichts im Wege. Das Geschlecht dürfe kein Hindernis sein. Auch die Tradition spreche für dieses Ansinnen; schließlich gebe es im Neuen Testament Diakoninnen. Dem Gegenargument, es sei ungeklärt, ob diese Diakoninnen das gewesen seien, was heute die Diakone seien, konterte eine Diskutantin mit dem Hinweis, dann hätten die im Neuen Testament erwähnten Priester sicher auch keinen ,,sacerdotalen`` Charakter. Gefragt, ob er denn für das Diakonat der Frau sei, antwortete der Kardinal, er sei anderer Ansicht. Das dürfe aber die Versammlung nicht hindern, ihre Meinung zu äußern. Im Laufe der Diskussion zeigten die Gegner der These Verständnis für die Wünsche der anderen und meinten, vielleicht sei es möglich, ein ganz neues Amt für die Frauen zu kreieren. Wie ginge Christus mit uns Frauen heute um, fragte sich eine Delegierte, ein ,,fraulicher Mensch``? Eine andere erklärte, es schmälere nicht ihr Selbstbewußtsein, wenn sie nicht geweiht werde. Ein Pfarrer meinte, historisch betrachtet stehe die Frage ,,im Prozeß der Anerkennung der Frau als Mensch``, ein anderer forderte: In dubio pro reo für die Frauen. Zum Ende der Debatte formulierte der Erzbischof die Frage: ,,Halten Sie es für wünschenswert, das Diakonat für Frauen zu öffnen¿`

Mit Ja antworteten 107 (76,9 Prozent),
mit Nein 25 (17,9 Prozent),
es enthielten sich 7 (5,0 Prozent).